Gary Berger Elektronik

Nach einem Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Zürich und einer Ausbildung in Elektroakustischer Musik am Schweizerischen Zentrum für Computermusik spezialisierte sich Gary Berger im Bereich zeitgenössische Musik auf die Interpretation und Klangregie live-elektronischer Werke.
Anschliessend folgte das Kompositionsstudium bei Iannis Xenakis und Julio Estrada am UPIC (Unité Polyagogique Informatique du CEMAMU Paris), am IRCAM Paris sowie an der Musikhochschule in Zürich. Seine Werke wurden von namhaften Festivals und Ensembles im In- und Ausland aufgeführt, wie zum Beispiel Lucerne Festival, Wien Modern, Nordic Music Days Stockholm, ISMC World New Music Days, Tage für Neue Musik Zürich, MATRIX-Festival des SWR, Festival Archipel Genf, Collegium Novum Zürich, Ensemble Laboratorium, KammarensembleN Stockholm, Ensemblekollektiv Berlin. Gary Berger erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, unter anderem das Werkjahr für Komposition der Stadt Zürich (2005), den Förderpreis für Komposition des Kantons Graubünden (2007), Preis der Fondation SUISA für instrumentale Komposition mit Elektronik (2014), Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2016). Er unterrichtet seit 2001 elektroakustische Komposition und Aufführungspraxis an der Zürcher Hochschule der Künste und ist seit 2016 künstlerischer Leiter des Elektronischen Studios der HfM Saar. Er lebt als freischaffender Komponist in Berlin.

Collegium Novum Zürich

Fragebogen
Woher kommst du?
Ich bin in Baden geboren im Jahr des Abkommens der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit dem Freistaat Bayern über die Herstellung einer Eisenbahn von Lindau nach St. Margrethen.

Welche Musik hörst du im Moment?
Ich höre am liebsten experimentelle Elektronische Musik oder alles, was irgendwie ‹anders› klingt. Seit einiger Zeit höre ich auch wieder meinem Drum-Kit zu. Nach längerer Spielpause bringe ich es wieder intensiv zum Klingen und es macht mir sehr viel Spass.

Worüber hast du zuletzt laut gelacht?
Als der ICE, mit dem ich unterwegs war, die falsche Weichengabelung genommen hat. Trotz ausgedehntem Umweg sind wir dann doch am Zielort angekommen. Der Zugchef hat uns währenddessen immer mit viel Humor unterhalten.

Wo wärst du heute, wenn du nicht Musiker geworden wärst?
Ich wäre sicherlich auch im künstlerischen Bereich tätig. Vielleicht auf der Bühne… Das Schauspiel hätte mich auch sehr entzückt.

Wofür bist du dankbar?
Dass ich bisher einen Weg mit vielen Freiheiten der künstlerischen Artenvielfalt gehen durfte.

Was ist dein Pet Peeve («Lieblings-Ärgernis»)?
Wenn mein Schuhbändel ständig aufgeht.

Für wen spielst du am liebsten?
Für Zuhörerinnen mit einem Open Mind, für Menschen, die neugierige Ohren haben und bekannte klangliche Grenzbereiche gerne überschreiten wollen.

Was sammelst du?
Intensive und anregende Momente – die sammeln aber garantiert alle anderen auch.

Von welchen Erinnerungen kannst du lange zehren?
Wenn ich als Skydiver schwerelos durch mehrere Wolkenstockwerke falle und dann die Erde unter mir sehe. Dieses grossartige Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit gibt mir unglaublich viel Energie und ich träume sogar öfters davon.

Welche Erfindung braucht die Welt?
Gemeinsamkeit, Frieden und Wertschätzung. Diese Erfindung ist aber nichts Neues.

(Januar 2024)